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Europäische Union beschließt Obergrenze / Bargeldzahlung

Verantwortlicher Autor: Felix Pfitscher Frankfurt am Main, 31.05.2024, 12:24 Uhr
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So will sie gegen Geldwäsche vorgehen
So will sie gegen Geldwäsche vorgehen  Bild: Felix Pfitscher

Frankfurt am Main [ENA] Die EU hat eine bedeutende Entscheidung getroffen: Ab dem 1. Januar 2025 wird eine Obergrenze für Bargeldzahlungen in Höhe von 10.000 Euro eingeführt. Diese Maßnahme soll die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung effektiver gestalten und die Transparenz im Finanzsystem erhöhen.

Die Entscheidung, eine Bargeldobergrenze festzulegen, ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen und Beratungen innerhalb der EU. Bereits seit einigen Jahren gibt es Diskussionen über die Rolle von Bargeld bei illegalen Aktivitäten. Studien haben gezeigt, dass große Bargeldbeträge häufig in kriminellen Transaktionen verwendet werden, da sie schwer nachverfolgbar sind und den Behörden die Arbeit erschweren.

Europäische Zentralbank (EZB)

Die Europäische Kommission hatte im Dezember 2022 einen Vorschlag unterbreitet, der die Einführung einer EU-weiten Bargeldobergrenze vorsah. Nach einer umfassenden Überprüfung und Diskussion in den Mitgliedstaaten wurde der Vorschlag nun angenommen. Mit der neuen Regelung sollen alle Transaktionen über 10.000 Euro in bar verboten werden. Dies betrifft sowohl private als auch geschäftliche Transaktionen. Bei Verstößen drohen den Beteiligten empfindliche Geldstrafen.

Die nationalen Behörden werden für die Durchsetzung der Regelung und die Verhängung von Strafen zuständig sein. Zudem wird ein europaweites Meldesystem eingeführt, um verdächtige Transaktionen besser überwachen zu können. Finanzinstitute, Notare, Immobilienmakler und andere relevante Berufsgruppen werden verpflichtet, Transaktionen über dem festgelegten Limit zu melden. Die Reaktionen auf die Einführung der Bargeldobergrenze sind gemischt.

Befürworter argumentieren, dass diese Maßnahme ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung darstellt. „Mit dieser Obergrenze schaffen wir mehr Transparenz und erschweren kriminellen Netzwerken das Leben“, sagte EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson. Kritiker hingegen befürchten, dass die Beschränkung der Bargeldzahlungen die Freiheit der Bürger einschränkt und den Trend zur Überwachung verstärkt.

„Es ist ein weiterer Schritt hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft, in der alle Transaktionen nachvollziehbar sind“, warnte der Europaabgeordnete und Datenschützer Patrick Breyer. Auswirkungen auf den Alltag: Für die meisten Bürgerinnen und Bürger dürfte die neue Regelung im Alltag kaum spürbare Auswirkungen haben. Die Mehrheit der Transaktionen im Alltag liegt weit unter der festgelegten Grenze. Größere Bargeldtransaktionen, etwa beim Kauf von Immobilien oder Autos, werden künftig jedoch stärker überwacht.

Fazit: Mit der Einführung einer Bargeldobergrenze von 10.000 Euro unternimmt die EU einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Finanztransparenz und zur Bekämpfung von kriminellen Aktivitäten. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Pakets zur Stärkung der Finanzmarktregulierung und zur Förderung der Sicherheit im Binnenmarkt. Ob diese Maßnahmen langfristig den gewünschten Erfolg bringen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

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