Dienstag, 11.11.2025 09:22 Uhr

Europa 2025: Zwischen Stabilität und Krise

Verantwortlicher Autor: Felix Pfitscher Frankfurt am Main, 08.09.2025, 09:12 Uhr
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Die Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz, Frankfurt am Main
Die Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz, Frankfurt am Main  Bild: Felix Pfitscher

Frankfurt am Main [ENA] Im 3. Quartal 2025 zeigt sich die Weltwirtschaft in einer Phase moderater Stabilisierung. Die Inflation ist rückläufig, das Wachstum bleibt verhalten. Europa setzt auf strategische Autonomie und nachhaltige Transformation. Geopolitische Spannungen und strukturelle Risiken bestehen fort.

Europa: Zwischen Konjunkturbremsen und strategischer Neuausrichtung. Die europäische Wirtschaft zeigt eine uneinheitliche Entwicklung. Während einige Mitgliedstaaten, wie Spanien und die Niederlande, von robustem Konsum und steigenden Investitionen profitieren, kämpfen Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien mit stagnierender Industrieproduktion, demografischem Druck und strukturellen Reformstaus. Die Inflation in der Eurozone hat sich im Verlauf des Jahres abgeschwächt und liegt laut Europäischer Zentralbank (EZB) aktuell bei rund 2,1%. Zwischen den einzelnen Euroländern bestehen weiterhin deutliche Unterschiede bei der Inflationsentwicklung.

Einzigartige Ausblicke auf die Frankfurter Skyline

In Deutschland liegt im August die Inflationsrate bei 2,2 Prozent. Deutlich höhere Werte verzeichnen Kroatien mit 4,6 Prozent sowie die Slowakei mit 4,4 Prozent. Eine niedrige Teuerungsrate meldet Frankreich mit 0,8 Prozent, gefolgt von Italien mit 1,7 Prozent. Ein besonderer Fall ist Zypern: Dort wurde für August sogar eine negative Inflationsrate von –0,1 Prozent gemeldet – ein Zeichen für eine leichte Deflation. Das bedeutet, dass die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht gesunken sind.

Globale Unsicherheiten bleiben hoch. Die geopolitischen Rahmenbedingungen belasten weiterhin das globale Investitionsklima. Der anhaltende Konflikt zwischen den USA und China sowie der Ukraine-Krieg wirken sich negativ auf Handelsbeziehungen, Rohstoffmärkte und technologische Kooperationen aus. Auch neue Spannungsherde, etwa im Indopazifik und in Teilen Afrikas erhöhen die wirtschaftliche Unsicherheit. Europa reagiert mit dem Ausbau strategischer Partnerschaften, Investitionen in technologische Unabhängigkeit und einer verstärkten Diversifizierung kritischer Lieferketten. Die EU-Kommission bezeichnet diese Entwicklungen als „notwendigen Schritt zur Erhöhung der wirtschaftlichen Resilienz in einer multipolaren Weltordnung“.

Investitionen in Digitalisierung und Klimaschutz im Fokus. Trotz konjunktureller Herausforderungen investieren europäische Staaten und Unternehmen verstärkt in die digitale und grüne Transformation. Der Aufbau von KI-Infrastruktur, die Förderung klimaneutraler Technologien sowie der Ausbau erneuerbarer Energien stehen im Zentrum mehrjähriger Förderprogramme auf EU- und nationaler Ebene. Der European Green Deal sowie neue industriepolitische Initiativen wie die Clean Tech Alliance Europe sollen den Übergang zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstruktur beschleunigen.

Dennoch bestehen laut Expertinnen und Experten erhebliche Investitionslücken, insbesondere in strukturschwächeren Regionen und bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Fazit: Übergangsjahr mit offenem Ausgang: Die Weltwirtschaft 2025 befindet sich in einem Übergangsjahr: Während viele Indikatoren auf eine allmähliche Erholung hindeuten, bleibt die Unsicherheit hoch. Für Europa bedeutet dies, langfristige Strategien zur Stärkung von Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und wirtschaftlicher Souveränität umzusetzen, auch unter schwierigen geopolitischen Bedingungen.

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