Dienstag, 26.09.2023 18:30 Uhr

Künstliche Intelligenz und gesellschaftliche Probleme

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien , 12.09.2023, 10:54 Uhr
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Wien [ENA] Es ist sicherlich nicht ganz unwesentlich, wenn Hollywood Stars an den Filmfestspielen in Venedig 2023 nicht teilnehmen, um darauf hinzuweisen, dass auch sie sich dem Streik, der seit Mai 2023 die Filmmetropole Hollywood herausfordert, anschließen. Der Grund ist, daß Drehbuchautor*innen und Schauspieler*innen sich durch den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihrer Existenz bedroht fühlen.

Kein Wunder, wenn schon gute YouTubers mit Chatbots in der Lage sind, mit vorhandenen Fotomaterial und einem guten Rechner künstlich generierte Filme mit bekannten Schauspieler*innen online zu stellen. Das gelingt relativ leicht durch eine Mischung von echten Filmmaterial und KI Animation, ergänzt durch Motion Capturing, bei dem Computerprogramme menschliche Bewegungen inklusive Mimik und Gestik erfassen, analysieren und in der Folge nachahmen, schreibt Silvia Jelinec in ihrem Artikel "Hollywood im Bann der KI". Erschwerend kommt hinzu, dass mit der Technik von Deepfake unzählige Komparsen und unbekannte Schauspieler ersetzt werden können, denn alleine ihre Fotos ermöglichen es damit Filme herzustellen.

Ähnlich geht es den Drehbuchautor*innen, denn mit Programmen wie Chatgpt können fast ganze Drehbücher generiert oder fertiggestellt werden. Die Filmbranche hat die Gefahr von KI für ihr Berufsbild erkannt und kämpft vehement für klare Regeln und Gesetze. Aber nicht nur die Filmbranche setzt sich mit KI auseinander, sondern sie ist auch eine große Herausforderung für den Rechtsstaat in Zeiten wenn Schrift, Bild oder Ton so täuschend echt manipuliert werden können, dass es fast unmöglich ist, sie vom Imitat zu unterscheiden. Diese Entwicklung ist nicht ungefährlich, weil sie René Descartes berühmten Satz "ich denke, also bin ich" als Ausgangspunkt aller Gewissheit, mit einer KI, die in alle Lebensbereiche vordringt, ad absurdum führt.

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