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San Sebastian

Verantwortlicher Autor: Theo Goumas San Sebastian, 31.03.2023, 21:37 Uhr
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Bücherlesen mit Aussicht
Bücherlesen mit Aussicht  Bild: Theo Goumas

San Sebastian [ENA] Wenn man nach San Sebastián sucht, kommen einige Ergebnisse raus, denn es gibt mehrere Orte mit diesen Namen. Man muss nach Donostia, dem baskischen Namen der Stadt, suchen, damit man das richtige Ergebnis nach dem Seebad im Baskenland, im Norden Spaniens, bekommt.

San Sebastián mag so manchen ein Begriff sein. Ältere Geschichtsliebhaber kennen die Stadt aus der Zeit des Baskischen Separatistenkampfes, jüngere vielleicht als Kulturhauptstadt Europas, zusammen mit Breslau im Jahr 2016. Das Seebad liegt nur etwa 20km von der französischen Grenze entfernt und 85 Busminuten östlich von Bilbao. Der kleine internationale Flughafen befindet sich an einem Fluß kurz vor der Grenze zu Frankreich, da aber der Flughafen klein ist, ist auch das Angebot der Reiseziele bescheiden. Am Besten fliegt man über Madrid oder nach Bilbao und danach mit dem Bus. Kosten zwischen 8 und 12 Euro, je nach Tageszeit und Art des Busses.

Wer schon in Bilbao war, tut sich schwer zu entscheiden, welche Stadt ihm besser gefällt. San Sebastián ist mit ca. 190.000 Einwohnern kleiner, aber wie Bilbao, sehr schön, schick, sauber, hat wunderschöne Gebäude und Parks, punktet jedoch mit einem schönen Stand und wunderschönen Ausblick auf dem Golf von Biskaya. Das ist auch der eigentliche Anziehungspunkt und Attraktion der Stadt. Der Strand und die Promenade ziehen sich kilometerlang sichelartig von Ost nach West und bieten atemberaubende Ausblicke aufs Meer. Ein Spaziergang führt auch an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Ganz am Ende im Westen befindet sich der Peine del Viento, das wichtigste Symbol der Stadt.

Die drei Skulpturen von Eduardo Chillida befinden sich ganz am Ende der Bucht La Concha im Meer und der Name bedeutet Windkamm. Die Skulpturen wiegen jeweils 10 Tonnen und wurden mit Hubschraubern und Schienen installiert. Sie stehen dort schon seit 1977. Am Platz davor befinden sich Löcher im Boden, durch die, bei starkem Wellengang, Meerwasser in die Höhe schießt, was bei Kindern sehr beliebt ist. Die Skulpturen sollen den Wind der Stadt zähmen. Oberhalb der Skulpturen befindet sich ein Freizeitpark auf dem Monte Igueldo. Man Kann entweder zu Fuß rauf oder mit der Zahnradbahn. Weiter in Richtung Stadt befindet sich auf einer Anhöhe das Herrenhaus Palacio Miramar der Königin María Cristina, das sie als Sommerresidenz benutzte.

Unter der Sommerresidenz der Königin befindet sich der Pico del Loro Tunnel, auch unter dem Namen Loretopea bekannt. Der Fußgängertunnel trennt die beiden Strände Ondaretta und La Concha voneinander. Während der Ebbe kann man auch am Wasser entlang an einigen Felsen von einem Strand zum anderen. Bei Flut, aber auch sonst, kann man den Tunnel nutzen und ein tolles Kunstprojekt bestaunen, das eine Art Unterwasseratmosphäre schafft. Das Projekt ItsasArte-MiramArt wurde 2016 vom baskischen Maler und Künstler Victor Goikoetxea rechtzeitig zum Jahr der Kulturhauptstadt fertiggestellt.

Die Promenade führt weiter am Strand vorbei und man erreicht zwei Uhren auf Säulen. Ein paar Minuten weiter erreicht man das Casino, die Marina und die Altstadt, die ein richtiges Labyrinth ist. In der Altstadt gibt es einige wunderschöne Kirchen und Plätze und etwas versteckt ist die Plaza Constitución, die früher als Stierkampfarena genutzt wurde. Heute genießt man dort einen Kaffee in der Sonne, umgeben von schönen Gebäuden. Die Altstadt ist auch voller Restaurants und Bars und abends ist mächtig was los. Wer Lust und Kraft hat, der kann auf dem Berg Urgull steigen und die Christusstatue von der Nähe aus bewundern, die die Stadt von da oben segnet. Wer nicht rauf will, kann das Aquarium unterhalb des Berges besuchen.

Zu den Kirchen, die man unbedingt sehen sollte, gehört die Buen Pastor Kathedrale. Man kann sie aufgrund ihrer Größe nicht verfehlen, weil man sie von überall aus sehen kann. In der Altstadt befindet sich auch die Basílica de Santa María del Coro, eine alte Barockkirche. Die älteste Kirche jedoch, ist die San Vicente. Wenn man dann Richtung Fluß geht und am Ufer entlangwandert, kommt man an der Brücke Punte Maria Christina vorbei. Was mal eine Holzbrücke war, ist jetzt die schönste Brücke der Stadt. Die vier Obelisken, an jeder Ecke einer, ragen 18 Meter in die Höhe und sind umringt von zahlreichen Skulpturen.

Wer auf Kunst und Kultur steht, der kommt nicht zu kurz. Am östlichen Ende der Promenade steht ein Kunstwerk namens Die leere Konstruktion, dazu kommen einige Skulpturen quer über der Stadt verteilt. Museen gibt es auch, sowie ein Kino- und ein Jazzfestival, beides im Sommer. San Sebastián ist auch ein Schlemmerparadies mit sehr gutem Essen und guten Weinen. Wer aber genug hat und einen Tapetenwechsel braucht, der sollte sich in den Bus nach Pamplona setzen und von dort weiter nach Saint-Jean-Pied-de-Port in Frankreich fahren und den Jakobsweg entlang pilgern. Dafür sollte man sich allerdings ca. 35 Tage Zeit nehmen und sich eine gute Ausrüstung besorgen. Fahrt dauert ca. 4 Stunden und kostet etwas über 30 Euro.

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