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Rheinmetall liefert nagelneue Panzer an die Ukraine

Verantwortlicher Autor: Hermann Donnikk KÖLN/EUROPA, 24.10.2025, 19:29 Uhr
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Skyranger
Skyranger   Bild: Rheinmetall

KÖLN/EUROPA [ENA] Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat heute bestätigt, dass der Flugabwehrpanzer Skyranger 35 auf Basis eines überarbeiteten Leopard-1 an die Ukraine geliefert wird. Der Auftrag soll laut Unternehmensangaben im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.

Laut Rheinmetall wird ein namentlich unbekannter EU-Staat die Flugabwehrpanzer im Rahmen der EU-Initiative „Windfall Profit Mechanism“ finanzieren. Die Produktion und Integration erfolgt von Rheinmetall Italia SpA am Firmensitz in Rom.Der gelieferte Skyranger 35 wirkt wie ein historischer Beleg für die Kurzsichtigkeit politischer und militärischer Entscheidungen: Bis 2010 schätzte die Bundeswehr unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) den Gepard als vermutlich leistungsstärksten Flugabwehrpanzer der Welt ab; er galt als zu kostenintensiv im Unterhalt und als überflüssig – eine Folge der Friedensdividende.Als Russland die Ukraine angriff, lieferten Deutschland und die USA dennoch einige Gepard-Panzer an die Ukraine.

Diese älteren Modelle erweisen sich dort als sehr effektiv, auch gegen Drohnen. Die Bundeswehr verfügt über kein vergleichbares System, und der Skyranger 30 auf Boxerbasis bietet noch weniger Geländegängigkeit – daher basiert der Skyranger 35 auf einem modifizierten Leopard-1-Fahrgestell mit einem neuen Turm, der stärkere Kanonen bietet. Die Mischung aus Alt und Neu überzeugte offenbar die Ukrainer, die den Panzer anfordern.Der Skyranger 35 ist mit einer KDG 35/1000 Revolverkanone im Kaliber 35 mm x 228 ausgestattet, erzielt eine Schussfolge von 1000 Schuss pro Minute und soll Reichweiten bis zu 4.000 Metern erreichen.

Die Besatzung kann Luftsprengpunkte vorprogrammieren. Perspektivisch ist eine Aufrüstung mit modernen Lenkflugkörpern möglich, wie Rheinmetall erklärt. Die Oerlikon Revolverkanone KDG 35 x 228 (1.000 Schuss/min; Zielerfassung durch eigenes Radar; zusätzlich Laser-Entfernungsmesser und Infrarotkamera) kann auch mit Air-Burst-Munition schießen, deren Splitterregen Drohnenschwärme bekämpfen soll. Nach Aussagen des Rheinmetall-Chefs Pappenberger kann ein Skyranger 35 einen Korridor von rund acht Kilometern sichern. Die Besatzung von drei Personen sitzt vollständig in der Wanne; der Turm ist unbemannt und entsprechend kompakter.

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