Kundgebung am Gerda-Taro-Platz
Stuttgart [ENA] Einer oder mehrere Täter haben am 4. April 2021 die Gedenk- und Informationstafeln zu Gerda Taro am gleichnamigen Platz mit Hakenkreuzen beschmiert. Als Gegenreaktion wurde heute 29.04.2021 eine Kundgebung auf dem Gerda-Taro-Platz veranstaltet um ein Zeichen gegen Rassismus und Faschismus zu setzen.
Im Aufruf zu der Kundgebung ist zu lesen: "Gerda Taro war eine Vorreiterin der modernen Kriegsfotografie. Lange Zeit war sie in New York, Madrid oder Paris bekannter, als in ihrer Geburtsstadt Stuttgart. Um das zu ändern wurde vor einigen Jahren der Gerda-Taro-Platz gestaltet. Im Spanischen Bürgerkrieg revolutionierte die Stuttgarterin zusammen mit Robert Capa die Kriegsfotografie und veränderte die Sicht auf den Krieg nachhaltig. Jung, emanzipiert, jüdisch und antifaschistisch, war sie 1933 aus Nazideutschland geflohen. Ihre Bilder von der Front, von Flüchtlingen und zerbombten Städten wirken brandaktuell.
Brandaktuell sind leider auch der wachsende Antisemitismus und die Menschenfeindlichkeit, die durch die Hakenkreuz-Schmierereien auf den Erinnerungstafeln deutlich wurden. Deshalb: Stuttgart zeigt klare Kante gegen rechte Hetze, Hass und Gewalt. Antisemitismus ist nie harmlos!" Rund 150 Leute folgen am heutigen Donnerstag um 18 Uhr dem Aufruf und trafen sich (coronakonform mit Abstand und Maske) auf dem Gerda-Taro-Platz in Stuttgart.
Es gab Redebeiträge von der Taro-Biografin Irme Schaber, der Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle, dem Antisemitismus-Beauftragte des Landes BW, Dr. Michael Blume und dem Journalist Joe Bauer. Musik macht ein internationales Ensemble um den Gitarristen Alon Wallach und die Sängerin Marie Louise. Die Gedenkveranstaltung wurde unterstützt von: Stiftung Geißstraße 7, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. und Die Anstifter e.V. Veranstalter: Bezirksbeirat Mitte, 70161 Stuttgart, Joe Bauer und Irme Schaber