Donnerstag, 14.11.2024 09:02 Uhr

Kenianische Busfahrer in Flensburg Update 19.10.2024

Verantwortlicher Autor: Uwe Hildebrandt Flensburg, 19.10.2024, 14:29 Uhr
Kommentar: +++ Politik +++ Bericht 1911x gelesen
Herzlich willkommen in Deutschland an die neuen Busfachkräfte aus Kenia / Foto KI
Herzlich willkommen in Deutschland an die neuen Busfachkräfte aus Kenia / Foto KI  Bild: Gerd Altmann / Pixabay.de

Flensburg [ENA] Vor wenigen Tagen habe ich einen entsprechenden Bericht veröffentlicht. Darin ging es um den Fall, den Frau Faeser ja angeblich mit Kenia abgeschlossen hat: 250.000 Fachkräfte gegen die Rücknahme unberechtigter Kenianer in Deutschland. So hatte sie den Deal in Deutschland verkauft.

Aber irgendetwas schien faul zu sein: Woher hat Kenia so viele Fachkräfte, die sie auch noch abgeben können, und das als Entwicklungsland, das dringend ja deutsche Hilfe und Projekte braucht, um sich weiter zu entwickeln. Es stellt sich heraus, das lt. dem kenianischen Präsidenten gar keine 250.000 Fachkräfte gemeint waren, sondern diese Zahl lediglich genannt war um aus diesen Fachkräfte zu machen. Ach nee. Dazu passt auch der eigentliche 2. Teil der Geschichte, denn die Flensburger Busverkehrsbetriebe AktivBus hatten berichtet, sie hätten jetzt 5 Kenianer aufgenommen da es in Flensburg keine geeigneten Kräfte gebe, und dringend im Personenverkehr Bedarf bestehe.

Dringend ? Schon wieder so ein Ding, es stellte sich schnell heraus, die müssen ja erst einmal die deutsche Sprache lernen, die müssen einen neuen Führerschein machen, sie müssen eingearbeitet werden mit den Bussen. Alles Dinge, die nicht von heute auf morgen passieren. Warum werden keine Fachkräfte aus Deutschland genommen ? Das erklärte der Geschäftsführer so: Er habe in der gesamten Region geschaut, es gäbe keine Fachkräfte, die er einsetzen könnte. Komisch, ausbilden aber auch nicht, oder sind alle Arbeitslosen zu doof ?

Meine Nachfrage NUR bei der Agentur für Arbeit in Flensburg brachte dann zutage, das es sehr wohl deutsche arbeitslose Personen gibt, die bereits aus dem Personenverkehr kommen und einen gültigen Führerschein, natürlich auch die deutsche Sprache haben. Das habe ich dem Geschäftsführer mitgeteilt mit der Frage, wo das Problem sei ? Das Problem begann mit diesem Tage, denn weder die erste Email noch die zweite wurde beantwortet. Meine erste Email war am 20.09. verschickt, meine zweite am 06.10.2024. Als ich bis zum 15.10.2024 keine Antwort bekam rief ich die Servicehotline an. Dort behauptete man zuerst, es wäre keine Email angekommen. Man würde jede Email beantworten.

Ich müßte das Kontaktformular auf der Webseite von AktivBus ausfüllen, dann würde die Email auch ankommen und beantwortet. Dumm nur, das ich während des Gesprächs herausfinden konnte über die Seitenstrukturdaten, das die Email des Kontaktformulars die gleiche war die ich benutzt hatte und die übrigens im Impressum stand. Das war blöd, der Mann am anderen Ende war sichtlich erregt und war Minuten weg, kam dann wieder mit der Erklärung, ich würde zeitnah eine Nachricht bekommen, er hätte jetzt einen Mitarbeiter gefunden, der Bescheid wüßte. Interessant, beide Emails waren an den Geschäftsführer adressiert. Sicher ist sicher, dachte ich und rief die Aufsichtsbehörde der Stadt Flensburg an, beschwerte mich über die Zustände.

Denn seltsamerweise hat die AktivBus GmbH sogar eine Rubrik Presse mit 3 Unterpunkten: Pressespiegel, Pressemitteilungen und Pressekontakt, aber die 3 Seiten sind leer, nix drin. Obwohl es mindestens eine Pressemitteilung vom 10.09.2024 gibt, die ich jetzt habe. Erst wollte man mir bei der Stadt Flensburg die Beschwerde gar nicht glauben, erinnerte sich dann aber an eben diese Pressemitteilung, die man mir zukommen lassen wollte. Und siehe da, 2 Tage später kam nicht nur diese von AKtivBus, sondern auch eine Stellungnahme zu meiner Aufarbeitung. So, damit sie erst einmal wissen, was da so im Hintergrund abgeht – oder auch nicht.

Jetzt zu der Pressemitteilung und der Stellungnahme. Beginnen tue ich mit der Pressemitteilung, die ich hier natürlich nicht komplett wiedergeben möchte. Es wird darin von einem konkreten Beitrag zur Schließung der Fachkräftelücke im öffentlichen Personennahverkehr gesprochen, so der Schleswig Holstein Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen. Das sehe ich aber ganz anders, wie ich ja oben schon ausgeführt habe, denn die ganzen Qualifizierungen und Ausbildungen kosten dem Betrieb, der Stadt und dem Land nicht nur richtig Geld, das Ganze hätte man mit deutschen Arbeitnehmern schneller und preiswerter haben können.

Denn einen sogenannten P – Schein kann man, wenn man bereits im Besitz eines Führerscheins B ist, nach einigen ärztlichen Untersuchungen und Bescheinigungen allgemeiner Art in bis zu 6 Wochen bekommen. Aha. Aber weiter. Denn in der ganzen Sache ist noch jemand mit dabei, eine Agentur, die sich ihre Tätigkeit sicherlich gut bezahlen läßt. Die Agentur Skillution, die sich auf Rekrutierung und Integration von Fachkräften (sie meinen wohl später mal angehenden Fachkräften) aus afrikanischen Ländern spezialisiert hat. Die Agentur begleitet die Busfahrer aus Kenia während des gesamten Rekrutierungs- und Intergrationsprozesses bei AktivBus. Wirklich nett von denen.

Frau Bärbel Boy aus der Abteilung Kommunikation bei Skillution weist dann mal schnell auf den Gewinn und das Potential in der Kooperation zwischen Kenia und Deutschland hin. Bärbel Boy, nach eigenen Angaben auf der Internetseite von Skillution (Zitat) Seit 30 Jahren Unternehmerin, Transformations-Spezialistin, Strategie- und Kommunikationsberaterin mit intensiven Netzwerk in die Innen- und Außenkommunikation der Beförderungswirtschaft (Zitatende). Frau Bärbel Boy ist aber noch viel mehr tätig, zum Beispiel Inhaberin der Firma Bärbel Boy Training Coaching Unternehmensberatung e.K. in Kiel, oder unter der gleichen Anschrift bei der boy Strategie und Kommunikation GmbH in Kiel, wo sie mit 2 anderen Personen Gesellschafterin ist.

Eine richtige Powerfrau. Und deshalb hat sie noch einen Verein im Mai diesen Jahres gegründet mit dem Namen: Wirtschaft für einen weltoffenen demokratischen Norden. Und natürlich ist sie Vorsitzende des Vereinsvorstands. Und zufällig ist sie die Ehefrau vom Ex – Ministerpräsidenten Torsten Albig. Jetzt noch zur Stellungnahme auf meine Emails. Das Unternehmen AktivBus sei bei der Agentur für Arbeit gelistet und habe auch Stellenausschreibungen auf der Homepage geschaltet. Alleine von der Tatsache, das jemand einen passenden Führerschein hat, läßt sich nicht automatisch eine Eignung ableiten.

Schließlich gäbe es teilweise besondere Herausforderungen wie Schichtdienst und eine besondere Verantwortung und bei einem Bewerbungsgespräch stelle sich eben manchmal heraus, das jemand nicht zu dem Unternehmen passt. Jawohl, alles richtig, was da berichtet wird. Aber mir will doch keiner erzählen, das die kenianischen sogenannten Fachkräfte, die schon von der Sprache und Führerschein erstmal nicht zum Unternehmen passen, passend gemacht werden, was bei den Deutschen nicht geht. Ich glaube kaum das die Kenianer vorher im Land gefragt und aufgeklärt worden sind, welche Verantwortung sie hier erwartet, das sie Schichtdienst haben usw.

Im übrigen stimmt die Einlassung, das Botenfahrer, Servicefahrer und Fahrradkuriere nicht automatisch geeignet sind, zwar schon, jedoch waren die Arbeitslosen ausgebildete Personen im Personenverkehr gleichwertiger Berufe wie Busse oder z. B. Behindertentransporte. Allgemein sei mal zur der immer angestrengten künstlich aufgebauschten Fachkräftedebatte gesagt, das ich davon seit geschätzt 10 Jahre höre, und es wird und wird nicht besser, aber wir haben bereits über 5 Millionen Migranten ins Land gekarrt.

Wo sind denn darunter die ganzen Fachkräfte, die wir brauchen, die uns immer durch die so nötige Einwanderung versprochen werden seit Jahren und die hier arbeiten wollen ? Warum werden nicht Einheimische ausgebildet, in 3 Jahren kann man in jedem Beruf von 0 auf 100 kommen. Aber das wollen die Betriebe gar nicht. Weil es bessere Förderungen bei Migranten gibt. Und alle verdienen mit. Eine Märchenstunde ohne Ende.

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