Samstag, 27.07.2024 12:36 Uhr

Volkstheater Spielzeit 2024/25 "Showdown"

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 17.05.2024, 06:56 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 4957x gelesen

Wien [ENA] Der künstlerische Direktor vom Volkstheater Wien hat in der Programmpräsentation 2024/25 die Frage gestellt "Was wollen wir unserem Publikum noch alles bieten, womit wollen wir es beschenken? " Diese Frage zu beantworten fällt immer schwerer in einer Zeit, wenn so ziemlich alle Tabubrüche im Theater zur Aufführung gekommen sind und anscheinend eine gewisse Atemlosigkeit verzweifelt nach neuen Tabus sucht.

Kay Voges ist sicherlich Meister im Ausloten neuer theatralischer Möglichkeiten mit dem Slogan "noch freier denken und noch mehr wagen". Dabei schießt er gleich scharf mit seiner Inszenierung "Bullet Time - Die Geburt des Kinos aus dem Geiste eines Mörders." Im "Showdown" will er es knallen lassen bis zur letzten Patrone und in dieser Zuspitzung und Dichte das Publikum mitreißen. Wird sich aber das österreichische Publikum, meistens ziemlich träge und hedonistisch, von dieser gutgemeinten revolutionären Aufbruchstimmung mitreißen lassen? Aufbruch aber wohin? Aber vielleicht gießt die österreichische Erstaufführung von "Liebes Arschloch" von Virginie Despentes nocheinmal Öl ins Feuer der ewigen Kämpfe um Identität und Machtmissbrauch.

Elfriede Jelinek darf natürlich nicht fehlen, auch nicht Friederike Mayröcker und Arthur Schnitzler als Aushängeschild österreichischer Autor*innen. Für Tennessee Williams' Stück "Camino Real" wurden Songs von der US-Band Calexico aus Arizona komponiert, die einen Flair von Wilden Westen im eigentlich biederen Volkstheater verbreiten wollen. Aber es geht auch um Politik, um Krisenherde und um die Nationalratswahlen im Herbst 2024. Als große öffentliche Kulturinstitution in Wien möchte das V*T gemeinsam mit dem Publikum laut darüber nachdenken was Populist*innen an der Spitze von Regierungen bedeuten. In einer "Ultimativen Feier":der Demokratie sollen an zwei Abenden Popkonzerte, Reden und Partys den Kampf um die Demokratie inszenieren.

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