"Rausch und Klarheit" Buch von Mia Gatow
Wien [ENA] In einer fast atemlosen Tirade brettert Mia Gatow durch ihre Lebensgeschichte, in der Rausch und Exzess zunehmend alltäglich wurden und in der Alkohol als Lebenselixier ein gefährliches Fluidum von Verlockung, von Flucht und Traum und jenem Duft von Selbstverständlichkeit verströmte, der nicht nur das Leben von Mia Gatow und ihrer Familie, sondern auch die Gesellschaft in einen Nebel von toxischen Dämpfen hüllte.
Mia Gatow hat mit ihrem Buch "Rausch und Klarheit - der Alkohol, meine Familie, die Gesellschaft und ich" ein ewig altes und ewig neues Thema sehr individuell und autobiographisch beleuchtet, das so innig mit der westlichen Zivilisation verbunden ist und wo durch die Fallstricke des Dionysos seit Jahrtausenden Generationen von "Verführten" gestrauchelt oder elend zugrunde gegangen sind. Aber daneben gibt es auch jene, die dem Zauber des Alkohols stand gehalten und wonnige Lebensfreude dadurch erfahren konnten. Für Mia Gatow wurde Alkohol die Tür zu allem was sie jemals wollte. Ihr magisches Abrakadabra, ihr Allheilmittel gegen Minderwertigkeitskomplexe, Liebeskummer oder Depression und der Überzeugung etwas Besonderes zu sein.
In diesem Glauben sah sie aber später das grundlegende Missverständnis und die Ursache dafür überhaupt mit dem Trinken anzufangen, zu rauchen oder Drogen zu nehmen. Irgendwann musste sie immer neue Schichten aus Illusionen, Selbstbetrug und Verdrängungsmechanismen abstreifen um wieder nüchtern zu werden. Im ersten Sommer ihrer neugewonnenen Nüchternheit erlebte sie die Welt wie mit einem brandneuen Körper. Sie war fasziniert, wie leicht, durchlässig und biegsam er plötzlich geworden war. Sie sah den Alltag und die Stadt mit ganz neuen Augen. "Alles ist hell, alles ist elektrisch, alles ist Licht, Energie und Bedeutung" schreibt sie und "ein Kuss macht dich tagelang high".