Donnerstag, 28.03.2024 11:32 Uhr

Phänomen der Sekte

Verantwortlicher Autor: SIR F.E.Eckard Prinz von Strohm /t.v.Reumont Windeck, 28.07.2020, 19:45 Uhr
Fachartikel: +++ Special interest +++ Bericht 9653x gelesen

Windeck [ENA] Der lateinische Begriff secta (griechisch αἵρεσις (hairesis), dt. Häresie) bezeichnet eine Abspaltung von einer Religionsgemeinschaft, wobei die neu entstehende Gemeinschaft in Kontroverse geht zu der ursprünglichen theologischen Anschauung und dieser widerspricht. Die häretische oder heterodoxe Anschauung wird von der ursprünglichen Religionsgemeinschaft definiert.

Sie definiert im Gegensatz stehend zu ihrer eigenen diese als orthodox oder „richtig“ definierten Lehre. Die Bedeutung des Wortes secta wird etymologisch unterschiedlich hergeleitet: 1. Zum einen von lateinisch sequi, das folgen bedeutet, also eine Gruppe meint, die einem Führer folgt und damit eine ursprüngliche Gruppe verläßt. 2. Zum anderen von lateinisch secare bzw. sectio, das (ab-)schneiden bzw. (Ab-)Schnitt bedeutet, also eine Gruppe bezeichnet, die sich abgespalten hat. Dieser zweite Ansatz wird nicht allgemein anerkannt.

Unterschied: Eine Abspaltung von einer Glaubensgemeinschaft oder Glaubenslehre, die sich nicht gegen die ursprünglichen Glaubensinhalte wendet und damit keine neue theologische Auffassung etabliert, bezeichnet man als Schisma (Trennung, Spaltung). Charakteristika und Phänomene Etablierte, sich selbst als orthodox empfindende Kirchen bezeichnen Gruppen als Sekten, die sich aus ihnen heraus entwickelt, dann jedoch von ihnen abgewandt und sie verlassen haben, wenn diese neu entstehenden Gemeinschaften Glaubensinhalte definieren, die zur hergebrachten Lehre im Widerspruch stehen. Bereits vor 2000 Jahren wurden die Anhänger eines gewissen Jesus der Nazoräer als Sekte bezeichnet.

Die Entscheidung, ob eine Gruppierung als Sekte zu bezeichnen ist, wird erschwert durch eine in den letzten 50 Jahren immer unschärfer werdende Anwendung dieses Begriffs auf unterschiedlichste, außerhalb der etablierten Religionen oder zu ihnen kontrovers stehende Gemeinschaften. Im ursprünglich verwendeten Verständnis entsteht eine Sekte, indem sich Mitglieder einer Religionsgemeinschaft aus dieser herauslösen, da sie mit der Umsetzung der Lehre bzw. mit Veränderungen des religiösen Lebens und Verständnisses unzufrieden sind und eine Gemeinschaft anstreben, die eine Form des Glaubens lebt und praktiziert, die ihrem Verständnis der „eigentlichen, richtigen“ Theologie ihres Glaubens entspricht.

Ein anderer Entstehungsgrund kann die Unzufriedenheit mit säkularen, gesellschaftlichen Entwicklungen darstellen, denen ein religiös motiviertes und definiertes Leben als Gegenentwurf gegenübergestellt wird. Schließlich kann sich diese Unzufriedenheit auch auf das Spannungsfeld zwischen Religion und Gesellschaft beziehen, in dem modernistische Tendenzen der Religion und ihre Annährung an eine säkulare Welt und Anschauung als Abkehr von der ursprünglichen theologischen Wahrheit empfunden werden (z.B. Jehovas Zeugen, Neuapostolische Kirche, Adventisten). Die zunehmende Anzahl religiöser, spiritueller und esotherischer Gruppierungen in den letzten Jahrzehnten führte jedoch dazu, dass der Sektenbegriff mit zunehmender Definitionsunschärfe

verwendet wurde und schließlich dazu diente, eine Vielzahl von Anschauungen und Gemeinschaften, die sich außerhalb der etablierten Religionen bildeten und bewegten, als „außenstehend“, häretisch und unrichtig zu bezeichnen und zu bewerten bzw. abzuwerten. Beispielhaft können hier u.a. die Internationale Bewegung für Krishna Bewusstsein (ISKCON oder Hare-Krishna-Bewegung), Transzendentale Meditation, die Mun-Sekte oder Vereinigungskirche, Die Kinder Gottes oder Familie Gottes, die Scientology oder die Osho Bewegung genannt werden. Diese zunehmenden Strömungen und Gruppierungen zu betrachten und einzuordnen fördert das Verständnis der Entwicklung religiösen Bewusstseins und spiritueller Suche in unserer Zeit. Etablierte Kirchen bewegen

sich hier im Spannungsfeld zwischen Ablehnung einerseits und selbstkritischer Hinterfragung sowie pastoraler Herausforderung andererseits. Mit diesem allgemeiner verwendeten, „unschärferen“ Sektenbegriff werden häufig assoziiert • Fanatische Überzeugungen • Manipulative und verzerrende Werbung • Aggressives oder unethisches Missionsverhalten • Autoritäre Führungsstrukturen • Einschränkung der Privatspäre • Lebensformen, die sich stark nach außen abgrenzen und Kontakte zu Nichtmitgliedern einschränken • Finanzielle Ausbeutung und Abhängigkeit • Im Extrem eine militante Ausrichtung und durch eine grundsätzlich weltpessimistische Auffassung Tendenzen zu Morden oder Massenselbstmorden

Unbestreitbar treffen diese Merkmale in unterschiedlichen Anteilen auf viele der gemeinhin als Sekten bezeichnete Gruppen zu, sind jedoch nicht in allen Fällen zu beobachten. Daher sind sie weniger geeignet für eine exakte Definition, beschreiben jedoch Strömungen, die sich aus der, dem Sektenbegriff zugrunde liegenden, Motivation und Unzufriedenheit von Menschen und deren Flucht in sektenähnliche Strukturen ergeben. Die genannten möglichen Merkmale einer Sekte verursachen nicht selten Besorgnis und Argwohn gegenüber religiösen Randgruppen. Für Außenstehende ist es oft schwierig zu beurteilen, ob durchaus ernsthaft suchende Menschen einem hohen ethischen Ideal folgen und einer Führungspersönlichkeit, die diese ethischen Maßstäbe

tatsächlich verkörpert, oder ob sie lediglich mißbraucht werden für die Befriedigung materieller und körperlicher Bedürfnisse einer Führungsschicht, wie dies z.B. im Extrembeispiel der Colonia Dignidad in Chile der Fall war. Immer wieder berichtete Fälle von Gehirnwäsche, Einzug des Privatvermögens, sexuellem Mißbrauch oder kollektiven Selbsttötungen erzeugen Angst und die Tendenz, diese Angst generalisierend auf religiöse Minderheiten zu übertragen. Manches Mal wird hierdurch der Sektenbegriff vorschnell übertragen auf vielfältige Gemeinschaften, die neben den etablierten Kirchen entstehen und existieren, die jedoch dem Phänomen der Sekte nicht zuzuordnen sind.

Hier gilt es, zu differenzieren und nicht-religiösen Mißbrauch von Macht, Autorität und Charisma zu unterscheiden von echter religiöser Suche und Engagement. Dies kann nur gelingen durch genaue Unterscheidung und tatsächliche Auseinandersetzung mit Inhalten und Strukturen von Gemeinschaften, die sich als religiösen Entwurf verstehen und bezeichnen. Hier gilt es, zu differenzieren und nicht-religiösen Mißbrauch von Macht, Autorität und Charisma zu unterscheiden von echter religiöser Suche und Engagement. Dies kann nur gelingen durch genaue Unterscheidung und tatsächliche Auseinandersetzung mit Inhalten und Strukturen von Gemeinschaften, die sich als religiösen Entwurf verstehen und bezeichnen.

Die Position der Christlich Essenische Kirche zu Sekten Die Christlich Essenische Kirche fördert die grundsätzliche Akzeptanz jeder Form von Gottverehrung und Religion als legitime Näherung des Menschen an ein Gottes- und Menschheitsideal, unabhängig davon, welcher Name einer übergeordnete Schöpferentität gegeben wird, soweit sie die Freiheit des Menschen achtet und auf Nächstenliebe, Toleranz, Verständnis und Glauben basiert. Die Lehre der Christlich Essenische Kirche beinhalt die, von der jüdischen Glaubensrichtung der Essener verwirklichten, Ursprünge und Gemeinsamkeiten der abrahamitischen Religionen und erkennt diese grundsätzlich christlichen Inhalte ebenso in weiteren Religionen wie Hinduismus und Buddhismus an.

Sie hat sich von keiner bestehenden Religion abgespalten und definiert sich nicht als im Gegensatz zu einer Religion stehend, sondern ist im Gegenteil eine die Glaubensrichtungen zusammenführende interreligiöse Kirche. Als von Vertretern der Evangelischen und der Katholischen Kirche, des Judentums, des Buddhismus sowie des Islams gegründete Kirche fördert sie den Zusammenhalt der Religionen, die sie in ihrer Gesamtheit als die EINE Kirche Gottes betrachtet, die nicht aus einer Organisation besteht, sondern aus der Gemeinschaft aller Menschen mit Gott.

Die in vielen Sekten üblichen Unterscheidung in „gerettete“, gerechtfertigte Mitglieder und „verdammte“, verlorene (Jehovas Zeugen) oder sogar auszubeutende (Gemeinschaft der Kinder Gottes) Nichtmitglieder betrachtet sie kritisch und setzt dieser den Begriff der Menschheitsfamilie entgegen. Sie regt dazu an, grundsätzlich alle Menschen als Teil einer Familie zu betrachten, als untrennbar mit Gott verbunden und von ihm geliebt. Die einzelnen Religionen betrachtet sie als gleichwertige Aspekte der Gottverehrung, solange die christlichen Grundwerte der Nächstenliebe, Akzeptanz und Toleranz als immanenter Bestandteile aller ernsthaften, auf ein göttliches Ideal ausgerichteten Religionen Beachtung finden.

Die von vielen Sekten praktizierte aggressive Missionierung entspricht nach Ansicht der Christlich Essenischen Kirche nicht dem göttlichen Freiheitsprinzip. Diese, von Gott gegebene, Freiheit wird jedoch als höchstes Gut angesehen, das lediglich dort endet, wo die Freiheit des Anderen eingeschränkt wird. Daher verpflichtet die Christlich Essenische Kirche keine Gläubigen, Mitglieder zu werden, sondern ist offen für alle Menschen unabhängig von ihrer Glaubensrichtung.

Ebenso steht es nach Ansicht der Christlich Essenische Kirche im Widerspruch zu einem freiheitlichen Menschheits- und Gottesverständnis, wenn Menschen zu Handlungen gezwungen werden, die eben jene Freiheit beschneiden, z.B. durch erzwungene (Massen-)Hochzeiten innerhalb der Sekte (Vereinigungskirche bzw. Mun-Sekte), promiskuitive Handlungen zur Mitgliederwerbung (Kinder bzw. Familie Gottes), die zwangsweise Übereignung des Privatvermögens oder das Beschneiden der sozialen Kontakt der Mitglieder. Sie setzt dem ein Glaubenskonzept entgegen, das auf Freiwilligkeit, uneingeschränkter Unterstützung und dem Dienst am Menschen, ungeachtet seiner religiösen Zugehörigkeit und Herkunft, basiert.

Ebenso steht es nach Ansicht der Christlich Essenische Kirche im Widerspruch zu einem freiheitlichen Menschheits- und Gottesverständnis, wenn Menschen zu Handlungen gezwungen werden, die eben jene Freiheit beschneiden, z.B. durch erzwungene (Massen-)Hochzeiten innerhalb der Sekte (Vereinigungskirche bzw. Mun-Sekte), promiskuitive Handlungen zur Mitgliederwerbung (Kinder bzw. Familie Gottes), die zwangsweise Übereignung des Privatvermögens oder das Beschneiden der sozialen Kontakt der Mitglieder. Sie setzt dem ein Glaubenskonzept entgegen, das auf Freiwilligkeit, uneingeschränkter Unterstützung und dem Dienst am Menschen, ungeachtet seiner religiösen Zugehörigkeit und Herkunft, basiert.

Ebenso steht es nach Ansicht der Christlich Essenische Kirche im Widerspruch zu einem freiheitlichen Menschheits- und Gottesverständnis, wenn Menschen zu Handlungen gezwungen werden, die eben jene Freiheit beschneiden, z.B. durch erzwungene (Massen-)Hochzeiten innerhalb der Sekte (Vereinigungskirche bzw. Mun-Sekte), promiskuitive Handlungen zur Mitgliederwerbung (Kinder bzw. Familie Gottes), die zwangsweise Übereignung des Privatvermögens oder das Beschneiden der sozialen Kontakt der Mitglieder. Sie setzt dem ein Glaubenskonzept entgegen, das auf Freiwilligkeit, uneingeschränkter Unterstützung und dem Dienst am Menschen, ungeachtet seiner religiösen Zugehörigkeit und Herkunft, basiert.

Die Zunahme der Existenz von Splitter- und Randgruppen im Spektrum der Glaubensgemeinschaften, die Hinwendung von Menschen zu Systemen einer strikten, mehr oder weniger theologisch begründeten, religiösen Ausrichtung zeugt von einer zunehmenden und ernst zunehmden Suche des heutigen Menschen nach Sinnhaftigkeit, Akzeptanz, Orientierung und Zugehörigkeit. Dass diese Suche mancherorts von skrupellosen Verführern zu Zwecken der eigenen Bereicherung und des eigenen Machterhalts mißbraucht wird, sollte nicht dazu führen, diese Menschen und ihre Sehnsucht mit einem Etikett zu versehen und sie damit als außenstehend und weniger beachtenswert einzustufen.

Die essenische, urchristliche Glaubenslehre bietet mit ihrer Gewissheit Gottes als eines all-liebenden Vaters, mit dem alle Menschen in einer freiheitlichen Menschheitsfamilie verbunden sind und der in allen Menschen lebt, mit dem Wissen um Christus als dem Sohn Gottes, dem Erleben des Heiligen Geistes als dem weiblichen Aspekt Gottes, Marias als Helferin für die Menschen und als Königin der Engel und schließlich dem Wissen um die Existenz und Helferkraft der Engel eine sinnstiftende Orientierung für suchende Menschen. Diese Orientierung vermittelt sie nicht im Gegensatz, sondern in der Vereinigung der Religionen und fördert so das Erleben der Zugehörigkeit zu der EINEN Kirche Gottes, der alle Menschen angehören.

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