Donnerstag, 28.03.2024 16:31 Uhr

"Ich muss raus aus dieser Kirche" Buch von A. Sturm

Verantwortlicher Autor: Schura Euller-Cook Wien, 18.08.2022, 20:59 Uhr
Kommentar: +++ Special interest +++ Bericht 8794x gelesen

Wien [ENA] In dem Buch "Ich muss raus aus dieser Kirche: Weil ich Mensch bleiben will." hat der ehemalige deutsche Generalvikar Andreas Sturm auch das sehr schwierige Thema Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche behandelt, das nicht nur für ihn äußerst belastend war, sondern überhaupt für viele schwer verständlich ist. Der Titel seines Buches zeigt sehr gut, dass Sturms Empörung Teil einer existentiellen Enttäuschung ist.

Eine Enttäuschung, die ihm die Ideale seiner Kindheit zerstört haben, die von der Suche nach dem Schönen und Guten, nach Gott oder der Geborgenheit und den Entfaltungsmöglichkeiten einer kirchlichen Gemeinschaft geprägt waren.Aber hinter jeden Enttäuschung steht eine Täuschung und somit stellt sich die Frage, welcher Täuschung Andreas Sturm eigentlich verfallen war. Waren es nicht die Heilsversprechungen die nicht nur in der Kirche zu finden sind, sondern auch in der Politik, Werbung, Medien und sogar in der Familie und die, wenn ihr schöner Schein zerrissen ist, den Glauben an das Gute zunichte machen? Andreas Sturm löst das Problem nicht wirklich, sondern verlagert es nur nach aussen und schiebt es auf die Institution Kirche.

Die ist aber auch nur das eigenartig fragile Gebäude in dem Menschen wirken, die oft mehr wollen als sie können und in ihrer Liebessehnsucht nach Christus manchmal an echten Menschen verzweifeln und verfehlen. So schreibt Sturm, dass er im Jahr 2000 das erste Mal mit dem Thema Missbrauch durch Geistliche in den USA konfrontiert wurde. Erst als 2010 die Vorfälle im Canisius-Kolleg öffentlich wurden, wurde ihm klar, dass es in Deutschland die gleichen Probleme gibt. Er, der die Arbeit in der Jugendpastorale geliebt hatte, verlor damit die Unbefangenheit im Umgang mit Kindern und begann vor jeglicher Berührung zurückzuweichen. Als Generalvikar musste er viele Gespräche mit Missbrauchsopfern führen, die ihn hilflos und wütend machten.

Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von European-News-Agency können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.
Zurück zur Übersicht
Photos und Events Photos und Events Photos und Events
Info.