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Heuschnupfen 2020

Verantwortlicher Autor: Peter-G. Rademacher ENA Oliver Schöpf DVPJ Teningen, 29.06.2020, 11:48 Uhr
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Teningen [ENA] Wieder einmal hat uns das Thema Heuschnupfen oder die allergische Rhinitis bewegt, sodass wir uns nach 2003 nochmals mit dieser Symptomerkrankung zur Zeit der Maskenpflicht beschäftigen wollen. In den letzten 16 Jahren sind viele neue Themen vor allem im Bereich Umwelt, Landwirtschaft und Medizin ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Vor allem Aspekte der Umweltveränderungen,

wie Klimawandel und dessen Auswirkung auf Ökologie und Landwirtschaft, das Vorkommen von Pflanzenschutzmittel, Hormonen und Antibiotika in Wasser und in den Grundbestandteilen unserer Ernährung sowie das Auftreten von Mikroplastik in allen Bereichen unserer Umwelt werden immer intensiver diskutiert. Vor diesem Hintergrund erkennen wir weiterhin das Ansteigen von allergischen Erkrankungen, besonders des Heuschnupfens. Auffällig ist vor Allem das vermehrte Auftreten des Heuschnupfens bei Mitmenschen, die Zeit ihres Lebens nie von allergischen Symptomen betroffen waren und ihre Allergie relativ spät in ihrem Leben entwickelt haben.

Die klassische Medikation der Hemmung von beteiligten Entzündungsfaktoren scheint den Betroffenen immer weniger Linderung zu verschaffen. Wie des Öfteren erwähnt ist die Reaktion der Schleimhäute im oberen Atmungstrakt nur als Symptom zu betrachten, sozusagen die Spitze des Eisbergs. Die Ursache oder Grunderkrankung ist wie immer in tieferen Strukturen oder Regulationsmechanismen des Immunsystems zu suchen. Die Immunabwehr scheint nicht mehr zielgerichtet zu arbeiten. Man sprach lange von einer Immunirritation, die zum großen Teil vom Immun- und Nervensystems im Darmtrakt verursacht wird.

Im Mittelpunkt der medizinischen Recherche stehen richtigerweise Nahrungsmittelbestandteile wie die unterschiedlichen Eiweiße und deren Aufschlüsselung im Zuge der Verdauung. Es muss natürlich weiterhin herausgefunden werden, welche Nahrungsmittelbestandteile vom enzymatischen Verdauungssystem nicht gänzlich aufgeschlüsselt und verarbeitet werden. Die Veränderungen in unseren ökologischen Systemen, sowie die fortschreitende Chemisierung in Landwirtschaft und Tierzucht müssen jedoch noch weiter ins Blickfeld der medizinischen Recherche rücken. Unter den Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung mit den Veränderungen der natürlichen Wasserkreisläufe ändern die Pflanzen auch die Qualität ihrer Fortpflanzungszellen sowie deren Früchte.

Des Weiteren kumuliert auch das Nano- und Mikroplastik nahezu unbearbeitet in unseren Körpern. Nur die Makrophagen, die großen Fresszellen unseres Immunsystems besitzen ein relativ begrenztes Vermögen den mikroskopischen Kunststoff aus dem Organismus zu eliminieren. Der Mensch befindet sich in diesen Zeiten in einem Evolutionssprung. Wir müssen uns über wenige Generationen erneut veränderten Umweltbedingungen anpassen. Das schnelle Fortschreiten der Umweltveränderungen, vor allem das sprunghafte Erscheinen von Substanzen, die dem biologischen Leben bis dato unbekannt waren, scheinen der Fähigkeit der biologischen Anpassung des Menschen zu enteilen.

Außerdem erfährt der Alltagsmensch in diesen Zeiten einen stark erhöhten psychischen Druck. Uns wird von allen Seiten Angst gemacht. In der Medienlandschaft wird vieles sofort und mit Nachdruck extremisiert. Regenet es zu wenig, herrscht gleich eine katastrophale Dürre. Regnet es zu viel ist es sinnflutartig. Es scheint keinen Mittelwert, kein Normal mehr zu geben. Darüber hinaus wird Krieg in den Köpfen der Menschen geführt. Wo noch die Familie oder ein ausgewogenes soziales Umfeld den Menschen mit seinen Sorgen und Ängsten aufgefangen hat, herrscht heute Spaltung, Hetze und Meinungsfaschismus. Da hat man schnell mal die Nase voll. Doch was können wir tun? Das Szenario scheint hoffnungslos.

Wir können als Bürger doch nur sehr wenig bewirken, wenn es um die Qualität und Reinheit von Luft, Wasser und Nahrung geht! Wir können uns auf der anderen Seite auf jeden Fall entscheiden, was wir bewusst an und in uns lassen. Es gibt eine große Bandbreite von wichtigen Entscheidungen, die wir treffen können. Man kann sich immer entscheiden, ob man einen Chemiecocktail an seinen Körper lässt, ob man einfache Nahrungsmittel im Alltag isst und nur ab und an komplexe Gerichte, ob man als Allergiker wirklich die nächste Tätowierung, ein Piercing, die nächste Grippeimpfung, eine Kontrastmittelvorsorge-untersuchung und so weiter braucht.

Selbstverantwortung und eigene Erkenntnis sind oftmals starke Heilmittel. Auch gilt es unsere Gedankenwelt und unsere Meinungen wieder zu emanzipieren. Wenn es Fragen gibt muss man fragen. Entsteht zu einem Thema eine Frage, ist das immer ein Zeichen das das Thema nicht vollends beschrieben oder sogar fremdbestimmt ist. An dieser Stelle erlauben wir uns noch einen kleinen Tip zu geben: Den Gebrauch einer Pulsuhr. Wenn man direkt nach dem Essen, bei Kontakt mit einer Substanz oder beim Durchdenken eines Themas eine signifikante Pulserhöhung erfährt, erfährt man mehr über seine individuellen Allergene oder seine persönlichen Belange. Bleiben Sie oder werden Sie gesund!

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