Samstag, 20.04.2024 09:50 Uhr

Corona News neue Regeln neue Zahlen 15.10.2020

Verantwortlicher Autor: Uwe Hildebrandt Göttingen, 15.10.2020, 18:03 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Special interest +++ Bericht 3730x gelesen
Weltweit 38.6 Mill. Infektionen Deutschland 344.000 erreicht mit 9725 Toten
Weltweit 38.6 Mill. Infektionen Deutschland 344.000 erreicht mit 9725 Toten  Bild: Copyright Zahlenmaterial: Johns Hopkins University & Medicine Coronavirus Resource Center

Göttingen [ENA] TOP 4 Welt - Infektionsraten: USA 7.9 Million, Brasilien 5.1 Million, Indien 7.3 Million, Russland 1.3 Million. Die größten 3 EU – Infektionsländer: Spanien rund 908.000 Fälle, Italien rund 381.000 und Frankreich 820.000 Fälle. Fast 1.094.000 Todesfälle weltweit.

Die Politik appelliert laufend an die Bevölkerung, Sie sollen sich in Sachen Corona diszipliniert halten, die Regeln einhalten, auf Feiern und unnötigen Zusammenkünften verzichten und anderes mehr. Bundeskanzleramtssprecher Braun redet sogar davon, das die derzeitigen Regeln zu klein wären, deshalb sollten die Bürger mehr tun, als vorgeschrieben wäre. Die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin waren gestern aber nicht in de Lage, sich zu einigen, von wegen wir sollen. Die sollen. In Sachen Beherbergungsverbot brät jeder weiterhin sein eigenes Süppchen, am 8. November soll ein weiteres Treffen stattfinden, um darüber und eventuell über weitere Maßnahmen nochmals zu sprechen. Na klar.

Abwarten statt strikt handeln. Aber das kennen wir ja schon von der Politik. Kommende Probleme nicht vorher angehen, nein, warten, bis die unaufschiebbar werden, und dann davon reden, wie toll doch die Arbeit in der verbliebenen kurzen Zeit wieder einmal war. Das die gemeldeten Neuinfizierungszahlen inzwischen seit Ausbruch der Pandemie den Höchsttageswert erreicht haben mit heute 6683, schein gar keinen mehr zu interessieren oder aufzuregen. Ganz im Gegenteil, schön- und kleinreden ist angesagt. Man würde ja auch viel mehr testen, das wäre normal das dann die Zahlen ansteigen. Ach, und warum werden dann die Maßnahmen verschärft wenn alles ganz normal ist ?

Auf dem Foto sehen Sie die Übersicht aller deutschen Städte und Regionen, die die Zahl von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner gerissen haben, Stand 15.10.2020 RKI. Auch Klaus Reinhardt von der Bundesärztekammer redet alles eher klein. Im NDR Info heute morgen redet er lieber davon, daß noch Tausende von Intensivbetten nicht belegt seinen und gerade mal rund 660 Personen wegen Coronabeatmung im Krankenhaus seien. Und der Gesundheitsbereich sei noch lange nicht überfordert und war es auch damals nicht. Na klasse, dann warten wir einfach ab, bis es soweit ist, und dann, Herr Reinhardt ?

Was er natürlich auch nicht erwähnt, das damals Masken, Schutzkittel, Desinfektionsmittel, einfach überall Lücken waren und nicht vorhanden waren und teilweise handgebastelte Schutzutensilien herhalten mußten. Aber kein Problem, man muß einfach mal ein bißchen Handwerksgeschick haben, dann ging das schon. Das Licht an Ende des Tunnel bietet heute Herr Spahn, der ab heute die Massentests in Pflege- und Altenheimen und anderen Bereichen gestartet hat. Zumindest gesetzlich. Inwiefern das klappt und ob überhaupt, warten wir ab.

Nun zu den Beschlüssen der gestrigen Zusammenkunft Kanzlerin und Ministerpräsidenten. Weiterhin sollen die Bürger dringend und genau die Hygiene- und Abstandregeln einhalten, dazu die Corona Warn App nutzen und regelmäßig zu Hause lüften. Bei Gebieten mit 35 Infektionen / 100.000 Einwohnern gilt Versammlungsgrenze von 25 Personen öffentlich, privat 15 Personen. Dazu kommt eine Maskenpflicht auch im öffentlichen Raum, wo Personen keinen Mindestabstand einhalten können. Dazu kommen Sperrstunden in der Gastronomie. Veranstaltungen werden in Absprache mit dem örtlichen Gesundheitsamt weiter begrenzt. Aufgrund von Einschränkungen von versch. Wirtschaftsbetrieben verlängert der Bund die Hilfsmaßnahmen bis Ende 2021.

(Anmerkung: Das ist typisch, bei der Verlängerung der Maßnahmen FÜR BETRIEBE sind alle dabei, auch die Handelsverbände; bei der Verkündung der Verlängerung des Kurzarbeitergeldes FÜR ARBEITNEHMER eine breite Gegenwehr) Ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner werden weitere Maskentragepflichten wirksam (ohne das diese konkret abgesprochen wurden), Veranstaltungen werden auf 100 Personen begrenzt, ausser das Gesundheitsamt vor Ort läßt aufgrund eines Hygienekonzepts mehr zu, Abgabeverbot von Alkohol und ab 23 Uhr gastronomische Sperrstunde und Beschränkung der Personenanzahl öffentlich und in privaten Räumen auf 10 Personen, im Raum maximal aus 2 Haushalten.

Wenn innerhalb von 10 Tagen nicht der Anstieg stoppt, werden weitere Maßnahmen getroffen, die Zusammenkunft von Personen auf 5 reduziert. (Weitere nicht festgelegt) Reisen in und aus Gebieten, die 50 oder mehr Infektionen pro 100.000 Einwohner haben, sollen unterlassen werden. Kontrollen von Gesundheitsämtern werden aus Gründen der Überlastung von der Bundespolizei und Ordnungsämtern unterstützt. Aufgrund der Überlastung der Gesundheitsämter in Sachen Kontaktnachverfolgung werden die Landesaufsichtsbehörden und das RKI mit ins Boot geholt. Auch die Verwaltungen aller Ebenen sind zur Unterstützung angehalten.

Dazu helfen Mitarbeiter der Bundeswehr, in Zahl zwischen 5000 – 15000, mit bei der Kontaktverfolgung. Die Gesundheitsämter sind vor Ort angehalten, weitere Freiwillige und Studenten anzuwerben und entsprechend auszubilden, damit weitere Aufgaben übernommen werden können. Krankenhäuser, Pflegeheime, Senioren- und Behinderteneinrichtungen sollen besonders geschützt werden und deren Personal, Patienten und Besucher und Bewohner mit Schnelltests kontrolliert werden; Anpassung der Maßnahmen je nach Coronalage. Aufgrund des zu erwartenden Anstiegs von Intensivkrankenfällen werden die Länder angehalten, entsprechende Kontrollen und Steuerungen vorzunehmen, damit diese in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.

Bestimmungen und Regelungen für und nach Reisen ins Ausland werden am 8. November von den Ländern einheitlich gefasst. (Thema Geschwindigkeit Fehlanzeige). Die Bundesregierung erwartet im kommenden Jahr die Zulassung von Impfstoffen und wird die Länder rechtzeitig in alle nötigen Prozesse der Verteilung, Transport, Bestellmenge, Lagerung usw. einbinden. Die Gelder in Sachen Forschung, früher Verfügbarkeit und hohe Mengenproduktion wurden aufgestockt.

Das zu der gestrigen Besprechung. Abgesehen von der Vertagung des Beherbergungsverbotes auf dem 8. November haben einige Bundesländer Sonderregelungen in ihren Bundesländern angemeldet, die ich hier im Wortlaut wie aus dem Protokoll der Bundesregierung/Pressestelle bringe: Wie bisher wird Rheinland-Pfalz/Hessen/NRW aufgrund des erheblichen Eingriffs in die Unverletzlichkeit der Wohnung Beschränkungen der Teilnehmerzahl für Treffen in den eigenen privaten Räumlichkeiten nur als dringende Empfehlung aussprechen. Niedersachsen meldet für die verbindliche Umsetzung der Regelung für die privaten Räume einen Prüfvorbehalt an. Sachsen hält bei Familienfeiern an der Regelung auf Grundlage des MPK-Beschlusses vom 29.9.2020 fest.

Zum Abschluß noch die neueste Nachricht, das ab Montag Arbeitnehmer sich wieder telefonisch bei Krankheitssymptomen, die auf Corona hindeuten könnten, krank schreiben lassen können. Die Regelung gilt bis zum Jahresende, in welchen Bundesländern, bitte selbst nachschauen im Internet.

Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von European-News-Agency können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.
Zurück zur Übersicht
Info.