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Zuerst Aufarbeitung, dann Absolution (falls überhaupt)

Verantwortlicher Autor: Ronaldo Goldberger Romanshorn TG, 31.10.2022, 13:36 Uhr
Kommentar: +++ Politik +++ Bericht 5196x gelesen

Romanshorn TG [ENA] Die meinungsbildende schweizerische Zeitschrift "Die Weltwoche", ein wahrlich qualifiziertes Magazin im 90. Jahr seiner Existenz, das mittels exzellenter Schreibkunst an- u. aufregende diversifizierten Betrachtungen über Politik, Wirtschaft, Kultur verbreitet, übertitelte ihre letzte Ausgabe mit "Die grosse Impf-Lüge", gefolgt von für Begriffsstutzige nicht erfreulichen Attributen wie "Manipulation, Machtmissbrauch".

Die Auseinandersetzung über im Endeffekt nur noch als verbrecherisch zu bezeichnende Verhaltensweisen der schweizerischen Politik, die über Millionen von Menschen Leid gebracht haben, - ganz abgesehen davon, dass das Vertrauen in die demokratischen Errungenschaften der einstmals neutralen und vom Souverän massgeblich mitgestalteten Eidgenossenschaft höchstwahrscheinlich auf Jahrzehnte hinaus Schaden genommen hat, genau so wie auch die Staatsfinanzen für unnötige und gesundheitsschädigende Abenteuer zerfetzt und in Abgründe geschmissen worden sind, - wer also diese Abgründe nicht ignoriert, könnte versucht sein, Helvetiens Sinnhaftigkeit quasi abzuschreiben.

Doch nach jedem Skandal gibt’s ein unumgängliches Erwachen. In der Schweiz dauert alles ein bisschen länger, staatliche und parteipolitisch gebundene Stur- und Betonköpfe lassen sich höchst ungern von neuen Erkenntnissen antreiben. Wird sich nun etwas ändern, werden zerknirschte oder frische Einsichten der Medien sich des unsäglichen Stillstands in der Politik bemächtigen, um die verfestigten Strukturen aufzubrechen? Wird je die Forderung erschallen, die allesamt ihrer magistralen Aufgaben nicht gerecht gewordenen Bundeshaus-Seiltänzer müssten mit Schimpf und Schande ihrer Ämter enthoben werden? Wohl kaum! Nur zu gerne deckelt man in behäbiger Manier sämtliche Widrigkeiten zu. Aussitzen, Augen zu - und durch.

Sollte die Front „wissenschaftlich“ Fehlgeleiteter bröckeln, bräuchte es unzählige runde Tische, um das gewaltige kollektive Versagen der schweizerischen Politik nur schon anzusprechen. Doch die Zeit scheint noch nicht reif zu sein. Eine „Weltwoche“ allein könnte wohl metaphorisch die Schwalbe sein, welche frühlingshafte Frischzellenkur in die gesellschaftlich verharschte Spaltung bringen könnte. Aber wer in den weit verzweigten, oftmals staatlich subventionierten Medien macht den zweiten und dritten entscheidenden Schritt hinsichtlich einer Aufarbeitung der teilweise von krimineller Energie getragenen Verfehlungen? Vermutlich ist sehr langes Warten angesagt.

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