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Türkei verlässt Istanbuler-Konvention

Verantwortlicher Autor: Wolfgang Weichert Stuttgart, 24.03.2021, 22:02 Uhr
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Banner auf der Kundgebung
Banner auf der Kundgebung  Bild: Wolfgang Weichert

Stuttgart [ENA] Der türkische Präsident Erdogan hat mit sofortiger Wirkung die Istanbuler Konvention per Dekret aufgekündigt. Mit Unterzeichnung der Konvention in 2011 hatte die Türkei sich verpflichtet, Frauenrechte verbindlich festzulegen und auf allen staatlichen Ebenen Gewalt gegen Frauen

zu bekämpfen und betroffenen Frauen Schutz und Unterstützung zu bieten. Mit dem Austritt aus der Istanbuler Konvention führt der türkische Präsident einen weiteren Handstreich gegen Frauenrechte. Die Entscheidung kommt zu einer Zeit, in der Gewalt gegen Frauen gefährlich ansteigt. Infolge der pandemiebedingten Isolation haben Gewaltverbrechen gegen Frauen und Mädchen drastisch zugenommen. Allein im Jahr 2020 verzeichnet die Türkei über 300 Femizide. Mit dem Festhalten an das traditionell-patriarchalische Familienbild werden Übergriffe auf Frauen durch Ehemänner, Brüder und Väter gefördert.

Um auf den Zustand in der Türkei hinzuweisen trafen sich heute (Mittwoch 24.03.2020 um 17:00 Uhr) viele Frauen und Männer in Stuttgart auf der Königstraße zu einer Kundgebung. Sie verurteilten den Austritt der Türkei aus der Istanbuler Konvention. Wenige Tage vor dem EU-Gipfel forderten sie die deutsche Bundesregierung auf, konsequente Schritte gegen die Türkei einzuleiten.

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