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Auch Kiew habe die Zivilbevölkerung terrorisiert

Verantwortlicher Autor: Sergej Perelman Köln/Kiew/Moskau, 31.10.2022, 10:52 Uhr
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Transparent bei der Demonstration der Friedensbewegung in Stuttgart am 13. März 2022
Transparent bei der Demonstration der Friedensbewegung in Stuttgart am 13. März 2022  Bild: Sergej Perelman

Köln/Kiew/Moskau [ENA] Georg Restle vom WDR kritisierte in zwei Kommentaren aus 2014 und 2015 das Vorgehen der "Falken" in der ukrainischen Regierung gegen die Zivilbevölkerung des Donbass und warf Europas Regierungen "Mitverantwortung für das rücksichtslose Töten einer Regierung, der sie selbst zur Macht verholfen" vor.

Nachstehend werden ungekürzt zwei Kommentare von Georg Restle (WDR/Monitor) aus den Jahren 2014 und 2015 zur Lage in der Ukraine inklusive der Quellen veröffentlicht.

"Auch das ukrainische Militär terrorisiert die Zivilbevölkerung. Es trägt den Krieg mit Artilleriefeuer in Wohn- und Schlafzimmer und nimmt kaum Rücksicht auf die Not der Menschen und auf deren Leben offenbar noch weniger. Dies kann, dies darf Europa nicht dulden. So wie Moskau mitverantwortlich ist für eine Soldateska, die Unschuldige entführt, foltert und mordet, so tragen Europas Regierungen Mitverantwortung für das rücksichtslose Töten einer Regierung, der sie selbst zur Macht verholfen haben."

Deshalb braucht es jetzt eine klare Botschaft an die Machthaber in Kiew. Der Terror gegen die Zivilbevölkerung muss beendet, der Artilleriebeschuss von Wohngebieten sofort eingestellt werden. Wenn nicht, macht sich Europa mitschuldig. Dann sind die getöteten Zivilisten im Häuserkampf von Donezk oder Lugansk auch unsere Toten." Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=lAlb7zc-NSg (31.10.2022)

"War da was? Ach ja, hatten wir ganz vergessen! Ein Krieg in Europa, den gibt es auch noch. Fast 5.000 Tote, rund 1. Million Vertriebene und täglich neue Kämpfe. Hatten wir von der Tagesordnung gestrichen. Wir hatten ja PEGIDA. Jetzt also Mobilmachung, Offensive, Gegenoffensive und ein Flughafen, der in Schutt und Asche liegt. Die Bilder aus Donezk erinnern uns daran: Hier gab es nie Frieden, nur verhärtete Fronten. Von wegen Waffenstillstand, von wegen Frieden. Moskau will den eingefrorenen Konflikt, Kiew eine möglichst schnelle militärische Lösung."

"In der ukrainischen Regierung haben die Falken die Macht übernommen und das heißt nichts Gutes: nicht für die Menschen im Donbass, nicht für den Frieden in der Ukraine und nicht für eine neue Friedensordnung in Europa. Apropos Europa: Außer Sanktionen fällt der EU offenbar nur wenig ein. Es scheint fast so, als habe man sich auf den Zuschauerrängen bequem eingerichtet, als verfolge man ein Fußballspiel, bei dem man der eigenen Mannschaft die Daumen drückt und nur dann wild protestiert, wenn der Gegner Foul spielt. Dass das Europäische Parlament der ukrainischen Regierung ausgerechnet jetzt seine uneingeschränkte Solidarität ausspricht, macht wenig Hoffnung."

"Uneingeschränkte Solidarität - das hatten wir schließlich schon mal. Und wohin das im Iraq und Afghanistan geführt hat, das wissen wir heute. Nein! Die Ukraine braucht jetzt ganz sicher keine uneingeschränkte Solidarität. Sie braucht kritische Partner. Partner, die die jüngsten Berichte der OSZE ernst nehmen, wonach beide Seiten den Konflikt eskalieren lassen und wonach beide Seiten dafür verantwortlich sind, dass der Krieg in die Wohnhäuser von Zivilisten getragen wird. Denn dieser Satz gilt weiterhin: Wer die von Russland unterstützten Separatisten zurecht kritisiert, der muss auch der ukrainischen Regierung in den Arm fallen, wenn Zivilisten Opfer eines Krieges werden, der [...] seinen absurden Höhepunkt erlebt."

Quelle: https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-56325.html (31.10.2022)

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