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Wie heimische Wildtiere sich vor Hitze schützen

Verantwortlicher Autor: Stefanie Bettinger Berlin, 16.06.2022, 20:57 Uhr
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Berlin [ENA] Wer sich gerne draußen in der frischen Luft aufhält, der wird am Wochenende voll auf seine Kosten kommen. Mit Temperaturen über 30˚C wird es richtig heiß. Die hohen Temperaturen machen jedoch nicht nur Menschen zu schaffen, sondern auch Wildtieren. Weil Fell und Federn keine große Hilfe sind und manche Tiere mangels Schweißdrüsen nicht wie Menschen schwitzen, haben einige Arten besondere Verhaltensweisen entwickelt.

Der Feldhase hat einen besonderen Trick, um der Hitze zu trotzen. Meister Lampe verfügt mit seinen Ohren über eine körpereigene Klimaanlage. Seine großen, gut durchbluteten Löffel geben Körperwärme an die Umgebung ab. „Von Hunden kennen wir das Hecheln“, sagt Sebastian Kolberg, Artenschutzexperte beim NABU. „Auf diese Weise senken auch Füchse ihre Körpertemperatur.“ Ähnlich sieht es bei Vögeln aus. „Amseln und Rabenkrähen sitzen häufig mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und aus. Das ist das so genannte Kehlsackhecheln“, erklärt Martin Rümmler. „Dabei werden Rachen und Lunge einbezogen und vergrößern so die Wärme abgebende Körperoberfläche.“

Der Vogelschutzexperte vom Naturschutzbund Deutschland kennt noch andere Vogelarten, die erstaunliche Techniken an den Tag legen, um sich vor der Hitze zu schützen. Der Storch, zum Beispiel, beschmiert seine Beine mit flüssigem Kot, um sie vor der Sonne zu schützen. An heißen Tagen sehen Storchenbeine daher oft nicht rot, sondern weiß aus. Neben dem direkten Sonnenschutz kühle diese Technik auch: Das im Kot enthaltene Wasser verdunste und kühle so die Beine, ergänzt Rümmler. Einige Vögel genießen scheinbar das heiße Wetter. Sie legen sich oft minutenlang in die Sonne. So kann man zum Beispiel Drosseln beobachten, die einige Zeit regungslos an einer Stelle verharren und sonnenbaden.

Vögel baden bei Hitze

Manche Vögel wie der Zaunkönig legen sich dazu sogar platt auf den Boden und breiten weit die Flügel und den Schwanz aus. Auch dazu hat Rümmler eine Erklärung: „Vögel bekämpfen auf diese Weise im Federkleid vorhandene Parasiten. Diese werden durch Hitze und UV-Licht in Schach gehalten.“ Viele Tiere machen es bei großer Hitze wie die Menschen: Sie meiden Bewegung, ziehen sich in den Schatten zurück oder gehen baden. Vögel nutzen gerne im Garten oder auf dem Balkon aufgestellte flache Wasserschalen, um zu trinken und ein erfrischendes Bad zu nehmen. Nicht nur Vögel baden bei Hitze, auch Hirsche und Wildschweine suhlen sich gerne in wassergefüllten Gräben. An heißen Tagen wagen sich Hirsche sogar in tiefere Gewässer vor. www.NABU.de

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