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Waldsterben 2.0 – Unsere Wälder vor dem Kollaps?

Verantwortlicher Autor: Friedrich S. Lenz Neustadt / Weinstraße, 03.10.2020, 13:00 Uhr
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Holzlagerplatz für
Holzlagerplatz für   Bild: Lenz

Neustadt / Weinstraße [ENA] In diesem Jahr hatten wir in den Wäldern die größte Borkenkäferplage seit über 70 Jahren. Durch die Hitze und die Trockenheit in den geschwächten Wäldern, konnten sich die Borkenkäfer besonders rasch vermehren. Die Waldschäden sind mehr als nur besorgniserregend; doch es gibt Hoffnung.

Die warmen Sommer und die Trockenheit, haben die Bäume in vielen Gegenden wie auch im Pfälzerwald, ausgelaugt. Der Pfälzerwald, der im Südwesten von Rheinland-Pfalz liegt, ist das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland. „Zusammen mit den französischen Nordvogesen ist er Teil des ersten grenzüberschreitenden Biosphärenreservates „Pfälzerwald-Vosges du Nord“ in Europa. Der Pfälzerwald ist ein bevorzugtes Wandergebiet, geprägt von weiten Kiefern und Eichenwäldern und bizarren Felsformationen.“

Die Borkenkäfer mit dem Namen „Großer Buchdrucker“ vermehren sich rasant und ein Käferpaar kann etwa bis zu 30'000 Nachkommen haben. Die Waldschäden sind gravierend. Dazu Prof. Dr. Michael Müller von der Technischen Universität Dresden; "Wir erleben die historisch schwersten Waldschäden, aber die Waldwirtschaft und Waldwissenschaft können diese Krisen meistern, wenn man die Möglichkeiten dafür einräumt." Professor Michael Müller und sein Team haben eine Methode entwickelt, mit der man die Käfer umweltfreundlich regulieren kann.

„Bei dieser Methode werden Rohhölzer, also geerntetes Holz, mit Substanzen präpariert, die ursprünglich den Pheromonen von Borkenkäfern entnommen wurden. Diese Botenstoffe dienen nicht nur der Kommunikation der Borkenkäfer untereinander. Sie signalisieren auch ihren Feinden, zum Beispiel Ameisenbuntkäfern, wo es Beute gibt. Man spricht dann von Kairomonen. Präpariert man Rohholz mit bestimmten Kairomonen, lockt das zum Beispiel Ameisenbuntkäfer an, die Borkenkäfer fressen. Die Borkenkäfer selbst werden dadurch aber nicht angelockt." Dieses Prinzip hat Professor Michael Müller schon 2004 entdeckt und die Methode soll in 4 Jahren marktreif sein.

Waldsterben 2.0 – Unsere Wälder vor dem Kollaps? Unter diesem Motto wurde am 07. Oktober 2019 im Rahmen der Sendung "FAKT IST!" im MDR-Fernsehen über Ursachen, Folgen und mögliche Lösungen diskutiert. Die Aufzeichnung der Sendung ist für die Dauer eines Jahres in der Mediathek des MDR abrufbar. Quellen: www. tu-dresden.de; www. Waldkulturerbe.de; Fotos: © www.lenz.en-a.ch

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