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Othmar Peter Hartmann: "Biblische Motive"

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 27.10.2020, 02:41 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 9240x gelesen
Othmar Peter Hartmann
Othmar Peter Hartmann "Studie: Kreuzigungsgruppe"  Bild: Schura Euller Cook

Wien [ENA] Der Maler Othmar Peter Hartmann war immer wieder auch von biblischen Themen fasziniert. Der Katholizismus in Wien, als künstlerisches Statement in zahlreichen Kirchen präsent, hat das Arbeiterkind O.P.H., geboren 1898, sicherlich beeinflusst, obwohl er wahrscheinlich nicht übermäßig religiös war.

Und doch hat ihn das Studium an der KunstAkademie Wien und die Auseinandersetzung mit der europäischen Kunstgeschichte auch die herrliche christliche Ikonographie näher gebracht. Wahrscheinlich schließen seine Bilder sowohl an die Bildtheologie als auch an die religionsneutrale Bildästhetik an. Ob er den Betrachter als Gläubigen ansprechen oder nur ästhetisch herausfordern möchte, ist schwer zu sagen. Auf alle Fälle versucht Hartmann ein künstlerisch-individuelles Zeugnis abzugeben und will damit Sammler und Ästheten ansprechen. Bei seinen modern konzipierten Gottesbildern sind ihm persönlicher Stil und malerische Qualität wichtig. O.P.H. Ars Sacra ist sicherlich auch ein gewisser Schlussstrich in einer langen Tradition christlicher Kunst.

Othmar Peter Hartmann "Christuskopf" 1973
Othmar Peter Hartmann "Biblische Szene" 1973
Othmar Peter Hartmann "Christusmotiv" 1973

Im byzantinischen Bilderstreit zwischen Ost-und Westkirche hat sich die Bildtradition gespalten. Während die Ostkirche auf einer Ikonographie beharrte, entwickelte die Westkirche eine experimentelle, oft sinnenfreudige und durchaus weltliche christliche Malerei, die der individuellen Auffassung des Künstlers immer mehr Bedeutung zugestand. Religiöse Kunst musste nicht nur ermahnend oder erhaben sein, sondern konnte, wie in der Renaissance, durchaus sinnlich und verführerisch sein. Der Kölner Theologe Alex Stock (1937-2016) sieht mit seiner "poetischen Dogmatik" bildende Kunst als Medium theologischer Auseinandersetzung und ist damit auch ein Gegenpol zur bilderstürmerischen Tendenzen im Protestantismus oder anderer Religionen.

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