Klangforum Wien & Needcompanys Metaopera "Amopera"

Wien [ENA] Es ist zu erwarten, dass die Uraufführung der Meta Oper "Amopera - eine dystopische Ballade" des Klagforums Wien in Kooperation mit der Needscompany am 5.November 2022 im Festspielhaus Erl in Tirol die radikalen Erweiterungen der klanglichen und harmonischen Mittel der "Neuen Musik" fortsetzen, wenn nicht auf die Spitze treiben wird, um mit radikalen Experimenten die Sehnsucht nach Fortschritt zu stillen.

Mit der Technik der Montage, der Bearbeitung und Verdichtung werden in Amopera einzelne Momente aus unterschiedlichsten Opern ineinander verschränkt. Inspiriert durch das Buch "Liebesverrat" von Peter von Matt, erzählt Amopera die Geschichte der Liebe und der Treulosigkeit. Bruchstücke aus den letzten hundert Jahren Operngeschichte werden in experimentellen Verbindungen von Musikinstrumenten, Arien und Liedern zusammengeführt. Der Titel "I am Opera" soll eine Form der Selbstermächtigung symbolisieren, denn die Sänger*innen und Musiker*innen auf der Bühne wollen sie selbst bleiben und nicht vorgeben Lukretia, Kassandra oder Lulu zu sein. Somit wird Amopera (I am Opera) eine Oper über die Menschen, die Oper machen.

In einer Hommage der radikalen Rekonstruktion nähert sich die Arie "Ach ich fühl's" aus Mozarts Zauberflöte Bernhard Langs "I hate Mozart" an und zerlegt die Wortschöpfungen Schikaneders in Worte, Silben und Buchstaben. Luciano Berios "Recital" ist durchaus eine Tour de Force durch die Musik-und Operngeschichte und Amopera bezieht sich teilweise darauf. In der Meta Oper finden sich mehrere Musikcollagen, die durch Tonwiederholungen oder improvisierter Soundmanipulation verbunden werden und neue Bedeutungen ergeben sich aus der Verbindung von musikalischen, sprachlichen, visuellen und performativen Elementen, die ein Klagerlebnis bieten, dass sich messerscharf ins Unterbewusstsein eingraviert um langsam ins Verständnis vorzudringen.