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"Jankel Adler: Metamorphosen des Körpers"

Verantwortlicher Autor: Stefanie Bettinger Wuppertal, 23.05.2022, 18:20 Uhr
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Jankel Adler, Heimkehr II. Zustand, um 1938-1942 Radierung
Jankel Adler, Heimkehr II. Zustand, um 1938-1942 Radierung  Bild: © Von der Heydt-Museum Wuppertal

Wuppertal [ENA] Die Darstellung des Menschen ist ein zentrales Motiv im Schaffen des Künstlers Jankel Adler. Auf der Suche nach neuen Formen verwandelte er die ursprüngliche Menschenfigur in deformierte Gestalten. Mit "Metamorphosen des Körpers" zeigt das Von der Heydt-Museum erstmals das grafische Werk Adlers.

Dem Von der Heydt-Museum Wuppertal war es 2020 gelungen, ein umfangreiches Werkkonvolut aus dem Nachlass des polnisch-jüdischen Künstlers zu erwerben. Die grafische Sammlung wird nun erstmals in Deutschland ins Zentrum gerückt und in Beziehung zu Arbeiten aus der Sammlung des Von der Heydt-Museums gesetzt. Dabei wirft es einen Blick auf die Frage des Menschenbildes in der Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und stellt Adlers Werken ausgewählte Arbeiten seiner Zeitgenossen wie Pablo Picasso, Paul Klee, Willi Baumeister und Hans Arp gegenüber.

Jankel Adler (1895-1949) präsentierte seine melancholisch wirkenden Figuren frontal, den Betrachter direkt anblickend. Dabei war der Künstler immer auf der Suche nach neuen Formen. Die ursprüngliche Menschenfigur verwandelte er in dekonstruierte Gestalten."Dinge zu verwandeln und Gestalten sichtbar zu machen, die es vorher nicht gab" ̶ das sei die große Gabe Jankel Adlers gewesen, so der Schriftsteller Stefan Themerson, der wie der Künstler aus Polen stammte und zu seinem Bekanntenkreis im Londoner Exil zählte. Diese Metamorphosen des Körpers sind vor dem Hintergrund der Weltkriege des 20. Jahrhunderts zu betrachten ̶ in einer Zeit, in der die menschliche Existenz als äußerst fragil und beschädigt wahrgenommen wurde.

Schau mit 72 Grafiken von Jankel Adler

Die aktuelle Ausstellung zeigt mit 72 Grafiken einen repräsentativen Querschnitt durch Adlers grafisches Schaffen. In den vier Räumen sind lediglich zwei Gemälde des Künstlers zu sehen, die als Neuerwerb erstmals ausgestellt sind. Die Werke werden den schöpferischen Arbeiten anderer Künstler gegenübergestellt. Die Erwerbung des Adler-Konvoluts ist für das Von der Heydt-Museums von besonderer Bedeutung. Sie etabliere in der Sammlung einen neuen Schwerpunkt und verstärke die Kompetenzen des Hauses bei der Dokumentation der Künstlervereinigung "Jungen Rheinland", so das von der Heydt-Museum. Das Konvolut stammt überwiegend aus dem Nachlass des polnisch-jüdischen Künstlers.

Die Ausstellung: "Jankel Adler: Metamorphosen des Körpers" läuft vom 8. Mai bis 28. August 2022 im Von der Heydt-Museum in Wuppertal. Katalog zur Ausstellung: Kateryna Kostiuchenko "Jankel Adler: Metamorphosen des Körpers". Hrsg. v. Roland Mönig. Verlag Kettler: Dortmund 2022. https://von-der-heydt-museum.de/.

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