Gottesdarstellungen in der Kunst
Wien [ENA] Für den Maler Othmar Peter Hartmann (1898 - 1973) stellten immer wieder religiöse Motive eine ungeheure Herausforderung dar. Die künstlerische Auseinandersetzung damit ermöglichen eine Anspannung der Kreativität, die sich zwischen Wirklichen und Unwirklichen bewegt. Aber was ist das Wirkliche?
Darüber streitet schon lange Philosophie, Theologie oder Mystik. Hartmann sieht das auf seine Weise und das künstlerische Geniale und eine hervorragende Technik entwerfen ein Gottesbild, das doch nicht die ganze Wahrheit beinhaltet. Der Betrachter fragt sich nur, "gefällt es mir oder berührt es mich"? Hartmann hat in diesen zwei interessanten Aquarellen, die in ihrer eigenartigen strengen Intensität und Lichtgestaltung auf etwas "Göttliches" hinweisen, das Thema ausgereizt und dabei starke und eindringliche Aussagen intendiert. Geist und Welt führen einen schrecklichen Kampf im Antlitz des Gottessohns und Blitze der göttlichen Willenskraft und des Erbarmens lassen die Augen prismenähnlich innerhalb der kühlen Blautöne brechen.
Ganz anders, aber auch interessant ist das Bild "Gottvater". Es ist auch ein Aquarell und ganz in Pastellfarben gehalten, so als würde sich ein himmlisches Gesicht in einer Wolke materialisieren. Es ist wirklich und doch unwirklich, streng und mild zugleich und die Augen scheinen sich in der Unendlichkeit zu verlieren und gleichzeitig die Welt nicht aus den Augen zu lassen. So vieles kann man in den Bildern sehen! Und doch gehen die Meinungen über Gottesdarstellungen in der Kunst diametral auseinander. Während der eine Teil der Menschheit die Darstellung von Göttern und Lebewesen unter strengste Strafe stellt, schaffen die anderen unvergessliche Interpretationen ihrer geistigen Schau. Wer hat Recht?