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Gedanken zum Evangelisten Markus

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 28.10.2022, 09:03 Uhr
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Wien [ENA] Die bedeutenste Kirche Venedigs "Der Markusdom" erhielt ihren Namen im Andenken an den Evangelisten Markus, dessen Gebeine 828 von zwei venezianischen Kaufleuten nach Venedig gebracht wurden. Nun, so unproblematisch war das nicht, denn die Reliquien wurden im ägyptischen Alexandria geraubt. Wunder und Heilige sind immer eng verwandt und so rankt sich auch eine Legende um die Ursache des Reliqienraubs.

Angeblich durchquerte Markus auf einer Missionsreise die damals noch unbewohnte Lagune Venedig. Dort erschien ihm ein Engel, der ihn mit den Friedensworten "pax tibi marce evangelista meus" begrüßte. Die Vorläuferkirche des Markusdoms wurde 976 durch Brandstiftung zerstört, aber unter dem Dogen Pietro I. Orseolo begann der Wiederaufbau und wie durch ein Wunder wurden die verloren geglaubten Gebeine des heiligen Markus 1094 wiedergefunden. Die Freude war groß und dieser Tag wurde zum Feiertag erklärt, dem Inventio Sancti Marci. Dass der geflügelte Markuslöwe zum Staatswappen der Republik Venedig avancierte, zeigt auch wie sehr der Evangelist, obwohl seine Identität teilweise im Dunkeln liegt, den Glauben beflügeln konnte.

Wie alle vier Evangelisten nennt auch er seinen Namen nicht. Die altkirchliche Tradition hat seine Biographie aus verschiedener Quellen, insbesondere der Apostelgeschichte abgeleitet. Markus war wahrscheinlich ein Judenchrist in Jerusalem. Dafür spricht sein tiefes Verständnis des A.T., denn viele Begebenheiten im N.T. spiegeln das alttestamentarische Denken und Leben wieder.Sowohl die Streitgespräche mit den Pharsäern, die paradoxen Gleichnisse, die Messias und Reich Gottes Erwartung oder die Erscheinung des Propheten Elias in der Gestalt Johannes des Täufers. Die außergewöhnlichen vielen Krankenheilungen sind zwar charakteristisch für das Wirken Jesu, gehören aber als Wunder gewissermaßen auch zum Wesen des Gottglaubens in den Religionen.

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