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Formel-E: Spektakulärer Saisonauftakt in Saudi-Arabien

Verantwortlicher Autor: Markus Faber Diriyyah (SAU), 28.02.2021, 18:37 Uhr
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Diriyyah (SAU) [ENA] Die ersten beiden Saisonläufe der elektrischen ABB Formel-Rennserie 2021 wurden als Nachtrennen in Diriyyah (Saudi-Arabien) ausgetragen. Zwei Rennen, zwei Sieger, zwei spektakuläre Läufe die viel Spannung unter Flutlicht boten. Die Fahrer Mortara und Lynn sind nach ihren Unfällen am Samstag und Sonntag wohlauf. Seit dieser Saison ist die Formel-E eine offizielle FIA Weltmeisterschaft.

Sam Bird hat einen hochklassigen zweiten Saisonlauf der Formel E in Saudi-Arabien gewonnen. Der Jaguar-Pilot leistete sich das ganze Rennen hindurch ein packendes Duell mit seinem ehemaligen Virgin-Teamkollegen Robin Frijns um den Sieg. Frijns wurde Zweiter vor den beiden DS-Techeetah-Piloten Jean-Eric Vergne und Antonio Felix da Costa. Nach mehreren Unfällen musste das Rennen vorzeitig abgebrochen werden. Alex Lynn erwischte es nach einem Überschlag heftiger - er wurde ins Krankenhaus transportiert. Frijns konnte sich in den ersten Minuten kaum absetzen und musste eher in den Rückspiegel schauen, denn sein ehemaliger Teamkollege Bird setzte ihn zunehmend unter Druck.

Die beiden DS-Techeetah-Piloten arbeiteten sich derweil stetig nach vorn, und auch Audi-Pilot Lucas di Grassi kratzte nach knapp zehn Minuten schon an den Top 10. Nach zehn Minuten holte sich Jean-Eric Vergne als Erster seinen ersten von zwei Attack-Modes und ging an seinem Teamkollegen vorbei. Der Champion der Jahre 2018 und 2019 überholte wenig später auch Nico Müller und Oliver Turvey, die sich ebenfalls mit dem Attack-Mode ausstatteten. Nach 20 Minuten schnappte sich Vergne den Drittplatzierten Sette Camara in Kurve 18 und war fortan auf Podiumskurs. Frijns holte sich seinen zweiten Attack-Mode und überholte Bird nach gut 25 Minuten Rennzeit. Der Virgin-Pilot nun knapp vorn.

Beide DS-Piloten kämpften nun mit dem Führungsduo um den Sieg - und mit sich selbst! Beinahe drückten sich Felix da Costa und Vergne gegenseitig an die Mauer. Dann setzte Bird zum Angriff an und kämpfte sich ohne Attack-Mode an Frijns vorbei. Der Jaguar-Pilot führte das Rennen nun an, doch Frijns blieb dran. Als Bird seinen zweiten Attack-Mode holte, ging Frijns erneut kurzzeitig vorbei, fiel aber wenig später wieder hinter seinen Rivalen zurück. Bird fuhr sich mit der Zusatzleistung einen kleinen Vorsprung heraus. Vergne überholte Felix da Costa für Platz 3. Dann wurde es noch turbulenter: Zunächst blieb Buemi nach einem Unfall in Kurve 4 stehen. Dann kollidierten Max Günther und Tom Blomqvist am Ende der langen Geraden.

Das war jedoch noch nicht alles: Auch Mitch Evans und Alex Lynn kollidierten abseits der Kameras. Was genau passiert ist, war bislang nicht zu sehen. Jedenfalls überschlug sich Lynn und rutschte eine ganzes Stück "auf dem Dach" in die Auslaufzone. Der beschädigte Jaguar von Evans blieb ebenfalls in der Auslaufzone der langen Geraden stehen. Die Rennleitung rief zunächst Full-Course-Yellow aus, wenig später kam das Safety-Car auf die Strecke und sammelte das Feld ein. Nach wenigen Minuten unterbrach die Rennleitung den E-Prix mit roten Flaggen bei 2:41 Minuten verbleibender Zeit auf der Uhr. Dann die Entscheidung: Das Rennen würde nicht wieder aufgenommen. Sam Bird wurde somit als Rennsieger gewertet.

Rennen 1

Nyck de Vries und Mercedes-EQ haben das erste Rennen der Formel-E-Saison 2021 gewonnen. Mit einer souveränen Vorstellung setzte sich der Niederländer gegen Venturi-Pilot Edo Mortara und Mitch Evans im Jaguar durch. Audi-Pilot Rene Rast verpasste nur knapp das Podium, Pascal Wehrlein wurde Fünfter. Maximilian Günther schied nach einem Mauereinschlag aus. Nach knapp 20 Minuten holte sich Rast seinen ersten Attack-Mode. Dann ein grandioser Angriff von Edo Mortara: Der Venturi-Fahrer überholte im Attack-Mode auf der langen Geraden erst Evans, dann auch noch Wehrlein. Evans nutzte die Chance und zwängte sich ebenfalls am Deutschen vorbei. Mortara nun Dritter vor Evans und Wehrlein. Rast kämpfte sich derweil an de Vries heran.

Dann der erste Unfall des Rennens: Bird versuchte, sich spät neben Lynn zu setzen, der Mahindra-Fahrer machte jedoch sehr spät die Tür zu und drückte den Jaguar von Bird in die Wand. Dieser drehte zwangsläufig Lynn, und beide krachten mit den beiden Nasen ineinander. Beide konnten sich mittels Rückwärtsgang befreien, doch Lynn kam nur noch ein paar Meter weit. Die Rennleitung entließ das Safety-Car, um den Mahindra abzuschleppen - Neutralisierung aller Abstände zur Rennhalbzeit. Kurz nachdem de Vries seinen zweiten Attack-Mode geholt hatte, krachte Max Günther heftig mit der Flanke in die Mauer - die er dabei sogar leicht verschob. Dann griff auch Evans im Attack-Mode Rast an und ging in Kurve 18 vorbei.

Oliver Rowland attackierte derweil Wehrlein, kam aber nicht am Deutschen vorbei. Rast versuchte es mit Energievorteil ebenfalls noch einmal gegen Evans, blieb aber ebenfalls dahinter und wurde Vierter. Den Sieg sicherte sich mit mehr als vier Sekunden Vorsprung Nyck de Vries vor Edo Mortara und Mitch Evans. Das nächste Rennen ist am 10. April in Rom.

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